Erstaunliche Infos über: Pulmonaria officinalis -
Das "Lungenkraut"
Der Gattungsname des Lungenkrautes leitet sich von lat. pulmo = Lunge ab.
Die Familie der Lungenkräuter umfasst etwa 14 bis 20 Arten. Das Echte Lungenkraut ist das wohl bekannteste. Es gibt hier beispielsweise auch das langblättrige , steierische, dunkle, knollige (...) oder rote Lungenkraut.
Im 15. Jahrhundert glaubte man noch an die "signatura plantarum": Man war überzeugt, dass die Natur die Pflanzen mit besonderen Kennzeichen ausgestattet habe, die auf eine spezielle Heilkraft hindeuten. So sah man im Leberblümchen wegen seiner dreigelappten Blätter ein Mittel für Lebererkrankungen, da man annahm, die Leber sei ebenfalls dreigelappt und das Lungenkraut, dessen weiß gesprenkelten Blätter entfernt an die Oberfläche der Lunge erinnern, sollte bei Lungenerkrankungen wirksam sein. Die tatsächlich vorhandene Heilkraft des Lungenkrautes beruht darauf, dass die Pflanze neben Schleimstoffen und etwas Saponin verhältnissmässig viel lösliche Kieselsäure enthält. In dem 1896 erschienenen Buch "Kräutersegen" wird behauptet, dass Hirsche und Rehe wenn sie krank oder verwundet sind, mit Vorliebe das Lungenkraut aufsuchen um sich zu heilen! Wissenschaftlich belegt ist dies bisher nicht.
Das in freier Natur schon vielerorts selten gewordene Echte oder Gefleckte Lungenkraut fühlt sich auch im Garten wohl, als Bodendecker an schattigen Standorten. Lungenkräuter sind ausdauernd. Sie werden im Volksmund auch als Kuckucks-, Oster- oder Gertrudenblume (St. Gertrud ist der 17. März) genannt. Bienen fühlen sich von den Blüten angezogen und Ameisen tummeln sich in ihrer Nähe und verbreiten die Samen.
Die volkstümlichen Bezeichnungen wie "Adam und Eva", Hänsel und Gretel Fleisch und Blut (...) beziehen sich auf den bei jeder Blüte zu beobachtenden Farbwechsel, der von einem sanften Rosa zu einem dunklen Blau führt. Diese Verfärbung wird durch den Säuregrad des Zellsaftes hervorgerufen: in jungen Blüten ist der Zellsaft sauer, der Farbstoff rot. In älteren Blüten ist der Zellsaft neutral bis alkalisch, der Farbstoff blau.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Stauden, am besten im August. Man muss die bis zu 25 cm tief in den Boden reichenden Wurzeln sorgfältig ausgraben und die getrennten Pflanzen unverzüglich wieder einpflanzen, am besten immer etwas tiefer als sie gestanden haben.
(Textauszüge und Bild aus Gartenratgeber 05/2020/Verfasser: Helmut Hintermeier/ Wikipedia)
OGV Köfering
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